KARL MOLINARI

 

KARL MOLINARI


1953 bin ich im damals noch sehr schmutzigen Dortmund geboren. Die Kindheit und Jugend ist nicht besonders erwähnenswert, denn für alle Menschen sind die ersten 20 Lebensjahre gleich wichtig und abwechslungsreich. Meinem nicht scheuen Temperament habe ich darum einige interessante Episoden zu verdanken. Bei mir stellte sich ein progressiver Sehfehler heraus, der auf Dauer zur Blindheit führt.

Und so kam es, dass ich meine berufliche Laufbahn auf das Handikap einstellen musste. Das freundliche Arbeitsamt hatte 1975 für mich zwei Vorschläge. Ich könnte Telefonist oder Masseur werden. Da ich bereits telefonieren konnte, wählte ich den anderen Beruf, obwohl ich mir 1975 darunter nicht wirklich etwas vorstellen konnte. Nach der examinierten Berufsausbildung und den ersten Berufsjahren war ich vom Beruf enttäuscht, denn die Fließbandarbeit in der Praxis weckte nicht meine Kreativität.

Ich beschloss nun den Fernseher zu Hause zu verlassen, um in der Ferne das Fernsehen zu üben. Mehrere Jahre reiste ich durch Europa, Amerika, Afrika und Asien. Die größten Inspirationen bekam ich dabei in Indien, wo ich heute immer noch gerne Urlaub mache.



Nach meiner längeren Reise bin ich in das inzwischen sauberere Dortmund gekommen und wegen der Liebe auch geblieben. Nachdem das erste Kind geboren wurde, wurde ich sesshaft und arbeitete in einem Bildungswerk, wo ich die Gesundheitskurse plante und teilweise auch durchführte. Durch einige Zusatzausbildungen hat mein Beruf ein Upgrade erfahren.

Und so kam es, dass ich 1996 mutig genug war, mich in meiner eigenen Krankengymnastikpraxis selbstständig zu machen. In den letzten 20 Jahren habe ich den Praxisstandort mehrfach gewechselt, mich dabei aber immer wieder verbessert. Leider hat sich das Gesundheitssystem nicht mit verbessert, denn die mangelnde Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten und die starken Einschränkungen durch die Krankenkassen führten bei mir dazu, dass ich meine geliebte Praxis verkauft habe, um mich in ihr neu selbstständig zu machen. So arbeite ich heute freiberuflich und bin dadurch nicht mehr an die Vorlagen der Krankenkassen gebunden.

Meiner Arbeit und den Patienten tut diese Idee sehr gut.